Woher kommen die Scheyer’s ?

Die erste Vermutung richtete sich natürlich auf den Ort Scheyern im Landkreis Pfaffenhofen, Bayern. In den 90iger Jahren fragte Rolf Scheyer, in dem dort ansässigen Benediktinerabtei an, ob es dort Aufzeichnungen oder Erwähnungen des Namens Scheyer gab. Das Kloster ist übrigens auf dem Areal der ehemaligen Stammburg des Grafen von Scheyern, der Vorfahren des bayerischen Herrscherhauses der Wittelsbacher, gebaut (www.kloster-scheyern.de)

Pater Anselm Reichhold antwortet ihm wie folgt:
Auf Ihren Brief vom 22. Februar habe ich einige Nachforschungen angestellt, aber leider kaum etwas gefunden.

a) Der Name „Scheyer“ – in der reinen Form – kommt und kam im Bereich der Pfarrei Scheyern zu keiner Zeit vor.

b) Dagegen trat die abgewandelte Form „ Scheyerer“ oder „Scheyrl“ in früheren Jahrundert gelegentlich auf. So finden wir

um 1613-1657 mehrere „Scheyrl“ im Bereich der Ortschaften Scheyern, ebenso um 1588-1626 mehrere „Scheyerer“ vor. Der Älteste ist wohl Leonhard Scheyrer um 1515 in Fernhag.

c) Im 18 Jahrhundert hab ich nur eine einzige Person gefunden, die hierher gehört, nämlich die Magaretha Scheyrer, die am 17.Mai1704 in Bogenhausen geboren wurde. Sie hat sich nach Grainstetten verheiratet.
Unter „Bobenhausen“ ist wohl „Probenhausen“ gemeint, in dem auch Scheyern ein Anwesen besaß. Auf dem zu Scheyern gehörigen Anwesen war um 1800 die Familie „Pichler“ ansässig, und um 1700 die Familien „Widman“ und „Niedermayr“.

d) Außer dieser Margaretha „Scheyrer“ gibt es im 18 Jahrhundert, im Raum der Parrei Scheyern, keine andere Person, die einen an „Scheyer“ anklingenden Namen gehabt hat. Man müsste vielleicht in Probenhausen (85123 Probenhausen) nachforschen, ob die Familie „Scheyrer“ noch witerhin, bis um 1800, bestand.

e) Ich habe auch bei den im übrigen im Raum der Landgerichte Pfaffenhofen, Schrobenhausen, Aichach und Dachau gelegenen ehemaligen Besitzungen nachgeschaut, ob sich hier ein Familienname „Scheyer“- oder ähnlich – befindet. Leider konnte ich nichts feststellen. Es gibt in der Nähe einen Hof, der ehemals zum Kloster Scheyern gehörte, mit dem Hausnamen „Scheyrer-Bauer“. Die Besitzer schrieben sich jedoch con 1700 bis 1800: Fries, Jungbluth, Lehner, Singer, Schneider und Lang

f) Über die Herkunft des Namen „Scheyern „ habe ich Ihnen einige Blätter beigelegt. Es gibt viele Ortsnamen die an „Scheyern“ anklingen. Ob sie jedoch alle auf den Volksstamm der „Skieren“ zurückführen sind, müsste erst in jedem Fall nachgeprüft werden. Bei den meisten dürfte dies zutreffen.

Leider kann ich Ihnen keine weitere Auskunft geben. Wie bereits angedeutet könnten Sie es bei der Pfarrei Pobenhausen versuchen, ob der Name „Scheyrer“ noch um 1800 bestanden hat.

Es grüßt Sie in Ergebenheit Ihr P.Anselm Reichold

Kleine Anmerkung von mir, Rolf schickte den Brief im Jahr 1992. Die Antwort ist datiert auf den 9. März 1994.

Dies zeigt, dass die Ahnenforschung nichts ist, was sich schnell erledigen lässt. Gut Ding will Weile haben.